ZAHLEN&FAKTEN
Reinholdshain, ein kleines idyllisches Dörfchen mit rd. 1100 Einwohner, liegt 30km westlich von Chemnitz, unmittelbar an der BAB 4, Abfahrt Glauchau-Ost. Seit 1994 gehört Reinholdshain als Stadtteil zur Großen Kreisstadt Glauchau. Im Rahmen dieser Eingemeidung wurde auch die bis dahin selbstständige Feuerwehr als Ortsfeuerwehr an die Freiwillige Feuerwehr Glauchau angegliedert.
Mitglieder
- 32 Kameraden und 3 Kameradinnen in der Einsatzabteilung
- 3 Kameradinnen in der Frauengruppe
- 13 Kameraden und 5 Kameradinnen in der Altersabteilung
- 2 Ehrenmitglieder
- 11 Kameradinnen und Kameraden in der Jugendfeuerwehr
Bild: Wehrleiter Matthias Winkler (Mitte) mit seinen Stellvertretern Christian Schäfer (li.) und Stephan Billing (re.)
JUGENDFEUERWEHR
Um das Nachwuchsproblem in der Feuerwehr Reinholdshain zu lösen, wurde im September 1992 die Jugendfeuerwehr Reinholdshain gegründet. Man erhoffte sich begeisterte und engegagierte Jugendliche zu gewinnen und diese in feuerwehrtechnischen Grundkenntnissen auszubilden um so die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr Reinholdshain für die nächsten Jahre zu sichern. Diese Ziel wurde schließlich im Jahre 1997 erreicht. In diesem Jahr konnten die ersten Jugendlichen in den aktiven Dienst übernommen werden. Sie besuchten Lehrgänge und sind heute sehr gut ausgebildete Einsatzkräfte. In den Jahren 1997 bis heute konnten insgesamt 2 Kameradinnen und 22 Kameraden, die ihre Ausbildung in der Jugendfeuerwehr bekommen haben, in die Einsatzgruppe übernommen werden. Diese stellen heute die Hälfte der aktiven Einsatzkräfte.
Alle zwei Wochen Mittwochs 17 Uhr trifft sich unsere Jugendfeuerwehr zur Ausbildung im Gerätehaus der Feuerwehr Reinholdshain. Dabei liegt der Schwerpunkt auf den feuerwehrtechnischen Grundlagen, wie z.B.: der Handhabung und Anwendung unserer Feuerwehrtechnik, den Knoten- und Leinenverbindungen,der Ausübung der Feuerwehrdienstvorschrift 3, den Brand. und Arbeitsschutzbestimmungen und dem Thema Brennen und Löschen. Auch die Erste-Hilfe-Ausbildung, Exkursionen und die Vorbereitung auf Wettkämpfe stehen regelmäßig auf dem Dienstplan.
Natürlich dürfen auch die sportlichen und geselligen Aktivitäten in unserer Jugendfeuerwehr nicht fehlen. Dazu gehören zum Beispiel das alljährliche Zeltlager, welches zusammen mit den Jugendfeuerwehren der umliegenden Ortschaften gemeinsam durchgeführt wird.
Aber auch Schwimmbadbesuche, Radtouren und Schlittenfahrten sind eine willkommene Abwechslung. Und nicht zu vergessen, den seit einigen Jahren stattfindenen "Glauchauer Frühjahrsputz", bei dem unsere Jugendfeuerwehr immer sehr engagiert mithilft.
Interessierte Jugendliche ab 8 Jahre, die gern einmal bei uns "reinschnuppern" wollen sind jederzeit willkommen .
Jugendwart: Steffen Ziegner
Kontakt: jugendwart[at]feuerwehr-reinholdshain.de
TECHNIK
Löschgruppenfahrzeug LF 10
Typ: LF10
Fahrgestell: TGM 18.320 BB, 4x4 (MAN)
Motorleistung: 235 kW (320 PS), Euro 6
Zulässiges Gesamtgewicht: 14.750 kg
Radstand: 3.900mm
Pumpen-Nennleistung: 2.000 l/min bei 10 bar
Wasserbehälter: 2.000 l
Fahrzeugabmessungen: 7.300 x 2.500 x 3.300 mm
- Magirus AluFire3 Aufbau
- Faltschlaucheinrichtung zur schnellen Wasserabgabe
- Pump & Roll Schaltung
- 4 Atemschutzgeräte im Mannschaftsraum
- Helmlagerung für Fahrer und Beifahrer
- Magirus RKL auf dem Fahrerhausdach, LED, blau mit Designverkleidung
- Magirus HMI-Bedieneinheit
- Magirus Rückwarnsystem in LED-Technologie
- LED Unterflur- und Umfeldbeleuchtung
- Lichtmast, pneumatisch mit 6x 24 V LED-Scheinwerfer
- Schmutzwasserpumpe, Reserveflaschen Atemschutz, Löschrucksäcke, Schlauchpaket, Schleifkorbtrage, Rettungsbrett, Kühlbox, leichte CSA, Akkulüfter & Hygieneboard
- Rückfahrkamera und Abbiegeassistent
- Zusatzbeladung nach taktischem Bedarf
Löschgruppenfahrzeug LF16-TS
Typ: IVECO 90-16AW
Motor:Reihensechszylinder - Dieselmotor, luftgekühlt
Leistung: 118 kW (160 PS) bei 2500U/min
Hubraum: 6128 cm³
Höchstgeschwindikeit: 93 km/h
Leergewicht: 6275 kg
zul. Gesamtgewicht: 9000 kg
Länge: 7.250 mm
Breite: 2.485 mm
Höhe: 3.100 mm
Normbeladung des Katastrophenschutz
GESCHICHTE
Die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Reinholdshain
Die erste urkundliche Erwähnung einer Pflichtfeuerwehr in der Gemeinde Reinholdshain geht zurück ins Jahr 1885. In der Feuerlöschordnung der Gemeinde Reinholdshain aus dieser Zeit, welche durch die königlich-sächsischen Amtshauptmannschaft genehmigt werden musste, kann man nachlesen, dass alle männlichen Einwohner vom 18. bis zum 40. Lebensjahr für den Dienst in der Feuerwehr verpflichtet waren.
Im Jahre 1903 erfolgte die Anschaffung einer Handdruckspritze, welche ganze 41 Jahre lang ihren Dienst in unserer Gemeinde verrichtete. Dank der guten Pflege durch die Kameraden ist diese heute noch vollständig funktionsfähig und kann in der feuerwehrhistorischen Ausstellung in Glauchau besichtigt werden. Untergestellt war sie im alten Spritzenhaus in der Ebersbacher Straße. Das Spritzenhaus war ein Fachwerkgebäude und hatte die Maße: Breite 2,8m, Tiefe 4,9m und Höhe 2,5m.
1933 besaß die Feuerwehr an Ausrüstung 250m Schlauchmaterial in 15 Längen aus Hanf, zwei Anlegeleitern 8-10m, zwei Feuerhaken, ein Greifzug mit Tau sowie eine Rauchmaske.
Im Jahre 1941 wurde schließlich die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Reinholdshain durch den damaligen Wehrleiter Paul Schmidt vollzogen, der die Wehr bis zum Jahre 1951 führte.
Im Jahre 1944 wurde die Handdruckspritze durch einen Tragkraftspritzenanhänger ersetzt. Nach Ende des Krieges wurde das alte und beschädigte Gerätehaus abgerissen und die Wehr war gezwungen sich ein neues Gerätehaus zu suchen.
1961 erhielt die Feuerwehr Reinholdshain ein Zugfahrzeug in Form eines ausgemusterten LKW Robur Granit 27 der NVA. Mit dem neuen Fahrzeug musste allerdings auch wieder das Gerätehaus umgebaut werden. Die Einfahrt wurde in Eigenleistung erweitert und das Fahrzeug darin untergebracht.
Im Juni 1967 wurde unsere Frauengruppe gegründet. Ihr gehörten damals 10 Kameradinnen an.
Für das Jahr 1974 war die Bereitstellung eines neuen Löschfahrzeuges vom Typ Robur LO – LF8 angesagt und somit ein Neubau des Gerätehauses notwendig. In rund 4000 freiwilligen Stunden wurde das neue Gerätehaus, für damalige 35 Tausend Mark, errichtet und es konnte am 06. Juli eine zünftige Einweihungsfeier durchgeführt werden.
Zur Geschichte der Feuerwehr Reinholdshain gehört zwangsläufig auch die Geschichte der Feuerwehr Ebersbach. Sie wurde bereits ein Jahr früher, im Jahre 1940 gegründet. Jedoch im Jahre 1976 erfolgte auf Forderung des Rats des Kreises der Zusammenschluss der Feuerwehren Reinholdshain und Ebersbach. Ebersbach blieb Kommandostelle und wurde schließlich nach der Jahrtausendwende aufgelöst.
Der nächste Meilenstein in der Geschichte war das ereignisreiche Jahr 1992. Um auch in Zukunft keine Nachwuchsprobleme zu haben wurde im August 1992 die Jugendfeuerwehr Reinholdshain mit 11 Kindern gegründet.
Ebenso 1992, am 03. Oktober erfolgte die Eingemeindung von Reinholdshain zur Stadt Glauchau. Die Feuerwehr Reinholdshain wurde der Feuerwehr Glauchau zugeordnet, blieb aber als Ortsfeuerwehr weitgehend eigenständig.
Durch die Gründung der Jugendfeuerwehr und größeren Teilnahmen der Kameraden an den Übungen stieß der kleine Schulungsraum an seine Grenzen. Des Weiteren besaß das Gerätehaus weder sanitäre Einrichtungen noch eine Heizungsanlage und war somit nicht mehr zeitgemäß. In Eigenleistung wurde ein Anbau mit Schulungsraum, sanitären Anlagen und einer Heizungsanlage errichtet. Im Dezember des Jahres 1999 konnten wir nach 5650 Arbeitsstunden die erste Weihnachtsfeier im neuen Schulungsraum durchführen.
Gegen Ende des Jahres 2012 wurde vom Land Sachsen ein Gerätewagen Gefahrgut in Glauchau stationiert. Seitdem stellen wir das Arbeits-Löschfahrzeug dazu.
Im November 2017 wurde nach 43 Dienstjahren der Robur-LO außer Dienst gestellt. Als vorläufigen Ersatz wurde ein LF16-TS vom Kat-Schutz aus Glauchau nach Reinholdshain umgesetzt.
Rückblick über das Einsatzgeschehen
- 1886 Haus des Schuhmachers bis auf die Grundmauern durch Kinderhand abgebrannt
- 1911 Kirchschule abgebrannt, wegen großer Trockenheit war kein Löschwasser verfügbar
- 1922 und 1930 Stall- und Scheunenbrände
- 1941 Brand einer Scheune in der Ebersbacher Str. durch Blitzschlag
- 1944 ging ein Stallgebäude im Gehöft Teichmann in Flammen auf
- Gegen Ende des zweiten Weltkrieges blieb auch Reinholdshain nicht verschont. Am 13. April 1945 kam es an mehreren Stellen im Ort zu Bränden durch amerikanischen Beschuss. Es brannte ein Wohnhaus sowie 2 Ställe in der Ebersbacher Str. , eine Scheune in der Ringstraße sowie ein Holzschuppen an der Scheermühle.
- In den Jahren 1954, 1957, 1974, 1995, 2002 und 2013 waren die Kameraden der Feuerwehr bei Hochwassereinsätzen Tag und Nacht im Einsatz.
- Anfang 1967 kam es zum Küchenbrand in der Ebersbacher Str.
- 1979 brannte der Jugendclub „Maxhütte“ in Ebersbach.
- Nach Inbetriebnahme des Milchtrockenwerkes in der Molkerei im Jahr 1984 fanden ständig Einsätze in den Trockenmilchpulverbehältern wegen Verkrustung des Pulvers statt.
- 1981 Brand in der Geflügelwirtschaft Glauchau
- 1988 Großbrand der Kammgarnspinnerei Meerane
- 1990 kurz vorm Jahreswechsel brannte ein Dachstuhl in der Ebersbacher Str.
- Vom 04.-06.06. 1992 nahmen 3 Kameraden bei der Waldbrandbekämpfung im ost-sächsischen Weißwasser teil.
- 1992 Großbrand in der Firma Weri-Tex in Meerane
- 1992 und 1995 Brandeinsätze auf der Mülldeponie Reinholdshain
- 1993 Gefahrgutunfall auf der Autobahn A4, bei dem ein Tanksattelzug mit Aceton umgekippt war.
- 1997 eine vollgelaufene Kellerwohnung in der oberen Straße
- 1998 Küchenbrand im Auenblick und 1999 in der Wolkenburger Straße
- 06.2001 Großbrand bei der Firma Peguform
- 2002 schwerer Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person in Kleinbernsdorf
- Im Jahr 2006 wurde ein verlassener Pkw aus der Mulde geborgen
- 2007 brannte im Keller eines Mehrfamilienhauses im Audörfel der Stromverteilerkasten
- 2008 Küchenbrand in einem Mehrfamilienhaus in der Oberen Straße.
- 2009 Großbrand einer Lagerhalle mit Strohballen in Remse
- 2009 Großbrand im Holzhandel Schellenberg in Glauchau
- 2012 Brand eines Technikcontainers bei der Firma Union Beton
- 2013 Brand einer 400m² große Schonung
- Am 02.07.2013 mussten gleich zwei Brände gelöscht werden. In der Nacht ging es nach Glauchau zum Dachstuhlbrand und gegen Mittag zur Firma IPR. Dort hatte der Motorraum eines Baggers Feuer gefangen.
- 2014 Gefahrguteinsätze auf dem Containerumschlagplatz am Bahnhof Glauchau und auf der BAB 4 zu einem umgekipptem Lkw
- 2015 Sturmschadensbeseitigung nachdem ein Tornado durch Glauchau gezogen ist
- 2015 2 schwere Verkehrsunfälle auf der BAB 4 und in Ebersbach
- 03.16 Brand eines leerstehenden Fabrikgebäudes in Glauchau durch Brandstiftung
- 04.03.17 Großbrand eines Bauerngutes im Ortsteil Ebersbach
Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Reinholdshain seit Gründung 1941:
1941 - 1950 Paul Schmidt
1950 - 1956 Walter Schmidt
1956 - 1960 Walter Rindfleisch
1960 - 1971 Karl Schellenberger
1971 - 1976 Frank Bernhardt
1976 - 1978 Heinz Thümmler
1978 - 1995 Wolfgang Schreck
1995 - 2006 Heinz Schmidt
2006 - 2016 Rainer Thümmler
seit 2016 Matthias Winkler